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Einheitliche Finanzierung, Tarifeingriff und Eigenverantwortung
Jahresmediengespräch im Zeichen aktueller gesundheitspolitischer Reformvorhaben

Bern (ots)

Anlässlich ihres Jahresmediengesprächs hat curafutura Bilanz über ihre gesundheitspolitische Tätigkeit gezogen. Aktuell setzt sich der Verband mit seinem Engagement für eine Totalrevision des ambulanten Arzttarifes TARMED und für eine einheitliche Finanzierung von ambulant und stationär (EFAS) gegen Prämiensprünge und für die Beseitigung von Fehlanreizen ein. Einen weiteren Fokus setzt der Verband im laufenden Jahr bei der Neuregelung der Ärztezulassung und bei der Regulierung von Qualität im Gesundheitswesen. Im Zentrum stehen dabei partnerschaftliche Ansätze.

Aus Anlass seines vierjährigen Bestehens hat der Vorstand von curafutura unter Leitung ihres Präsidenten Ignazio Cassis im Frühjahr entschieden, ein Jahresmediengespräch durchzuführen, um Bilanz über das gesundheitspolitische Engagement zu ziehen. Da Ignazio Cassis den Verband in der Öffentlichkeit für die Zeit seiner Bundesratskandidatur bis am 20. September nicht vertritt (Medienmitteilung vom 2. August), fand die Premiere des Jahresmediengesprächs in Bern ohne den Präsidenten statt. Es referierten die Vizepräsidenten Thomas D. Szucs (Helsana) und Philomena Colatrella (CSS) zusammen mit Direktor Pius Zängerle.

Thomas Szucs: Eine einheitliche Finanzierung verleiht der Integrierten Versorgung Schub

In seinem Grundsatzreferat würdigte Thomas Szucs, Verwaltungsratspräsident von Helsana, das KVG als gutes Rahmengesetz, welches den Akteuren Raum für partnerschaftliche Lösungen und Pilotprojekte biete. Er plädierte dafür, diesen Rahmen besser auszunutzen statt immer nach mehr bzw. zusätzlicher Regulierung zu streben. Ein besonderes Schwergewicht legte Thomas Szucs auf das Thema EFAS. Diese Reform, die gegenwärtig im Parlament vorbereitet wird, sieht er als zentrales Puzzleteil von umfassenden Reformarbeiten, um das Schweizer Gesundheitssystem für künftige Herausforderungen fit zu machen. Thomas Szucs zeigte sich erfreut, dass eine sehr breite Koalition von Gesundheitsakteuren das Vorhaben unterstützen und betonte: «Es gibt nicht DAS ultimative Reformvorhaben, mit dem wir alle Probleme in unserem Gesundheitssystem auf einen Schlag lösen. Wichtig ist es, das EFAS-Projekt auch im Kontext der TARMED-Revision zu sehen. Als Mediziner sehe ich in diesem Zusammenspiel eine Chance, einer integrierten und damit effizienten Versorgung mehr Schub zu verleihen.»

Philomena Colatrella: Mit scharfen Qualitätsanforderungen gegen ungebetene Makler

Philomena Colatrella, CEO der CSS, fokussierte in ihren Ausführungen auf zwei grosse Sorgen der Versicherten - steigende Prämien und die Belästigung durch ungebetene Makler und Call Center. Die Sorge über die zunehmende Prämienlast müsse ernst genommen werden. Aus diesem Grund unterstütze curafutura den kürzlich beschlossenen Tarifeingriff des Bundesrates im Umfang von CHF 470 Millionen. Die Mitglieder des Verbandes würden die erwartete Entlastung in ihre Prämien 2018 einrechnen, damit die Versicherten umgehend davon profitierten. Betreffend Makler-Thematik verwies Philomena Colatrella auf die Qualitätsstandards des Verbandes, die auf der Website zugänglich sind. Für die Mitglieder von curafutura sind diese bindend. Sie können aber auch von anderen Versicherern übernommen werden. Dazu Philomena Colatrella: «Wenn Kunden sich über unseriöse Vertriebspraktiken ärgern, müssen wir tätig werden. Darum haben wir mit Konsumentenorganisationen die Qualitätsanforderungen für Vermittler verschärft.»

Pius Zängerle: Entsolidarisierung oder aufkeimender Wunsch nach mehr Eigenverantwortung?

Pius Zängerle, Direktor von curafutura, legte das Schwergewicht seiner Ausführungen auf das Thema Eigenverantwortung. Vermehrt würde die Eigenverantwortung von Versicherten und Patienten mit dem Hinweis auf eine schleichende Entsolidarisierung durch politische und behördliche Interventionen eingeschränkt. In einem solidarischen Sozialversicherungssystem nach Schweizer Prägung seien aber die freie Wahl von Arzt und Spital sowie Vielfalt bei Versicherungs- und Versorgungsmodellen ein zentrales Element einer Mitbestimmung von unten. Eigenverantwortung verdiene in Zukunft mehr Gewicht und nicht weniger. Pius Zängerle verwies dabei auf eine Analyse, welche das Forschungsinstitut gfs.bern auf Basis des Gesundheitsmonitors gemacht hat: «Die oft beklagte 'Entsolidarisierung' ist keine Wut- oder Trotzreaktion frustrierter Bürgerinnen und Bürgern. Dahinter steht der Wunsch, mehr Anreize für Eigenverantwortung von Patienten und Versicherten zu schaffen. In diesem Sinne engagiert sich curafutura weiterhin für transparente Fakten, ohne die Eigenverantwortung nicht möglich ist.»

curafutura - das sind die Krankenversicherer CSS, Helsana, Sanitas und KPT.

curafutura setzt sich ein für ein solidarisch gestaltetes und wettbewerblich organisiertes Gesundheitssystem.

In ihrer Charta bekennt sich curafutura zum Wettbewerb im schweizerischen Gesundheitswesen - als Grundlage von Qualität und Innovation. Für die massvolle Regulierung des Systems, im Einklang mit einer wirksamen Governance sowie einer nachhaltigen Finanzierung. curafutura setzt auf eine starke Tarifpartnerschaft mit den Leistungserbringern zugunsten von Qualität und Effizienz in der medizinischen Versorgung.

Die vollständige Werte-Charta von curafutura ist abrufbar unter http://www.curafutura.ch/ueber-uns/werte-charta/

Kontakt für Medienschaffende:

Rob Hartmans, Kommunikation
Telefon: 031 310 01 85; Mobile 079 254 03 66;
rob.hartmans@curafutura.ch

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